Alles lebte sich recht schnell in den neuen Verein ein. Die ersten Jahre bis Mitte 2000 waren von dem Bemühen geprägt, unter dem neuen Dach an alte Erfolge anzuknüpfen und mit der ersten Damenmannschaft den Wiederaufstieg in die erste Bun¬desliga zu errei¬chen. Doch obwohl wir sehr gute und erfolgreiche Mannschaften an den Start schickten, gelang uns dies letztlich nicht. Unvergessen aus dieser Zeit ist das zwei¬jährige Gastspiel von der chinesischen Spitzenspielerin und mehrfachen Mann¬schafts- und Doppelweltmeisterin Chen Zihe. Sie war sicher die beste Spielerin, die je in Kassel und Umgebung gespielt hat. Zahlreiche begeisterte Zuschauer konnten ihre hochklassigen Duelle gegen die Topspielerinnen der zweiten Liga aus aller Welt bei uns in der Halle der Jacob - Grimm - Schule miterleben. Zwar spielte die Mann¬schaft zumindest immer im oberen Tabellendrittel mit, jedoch zeigte sich sehr bald, dass sich die Gesamtsituation im Damentischtennis sowohl innerhalb der zweiten Bundesliga als auch innerhalb Nordhessens mehr und mehr veränderte. So spielten nicht nur in unserer Mannschaft immer mehr ausländische Spielerinnen, die nur noch zu den Spielen anreisten, sondern auch bei den anderen Mannschaften, was letztlich dazu führte, dass das Niveau immer höher wurde und damit auch der finanziell und persönliche zu leistende Einsatz sich erhöhte. Dies war für uns, die wir nur auf ehrenamtliche Helfer zurückgreifen konnten, immer schwerer zu leisten. Parallel hierzu hatten sich auch in Nordhessen mehr und mehr die Kräfteverhältnisse verschoben. So mussten wir erkennen, dass es nicht mehr selbstverständlich war, dass jedes größere nordhessi¬sche Talent im Damentischtennis automatisch bei uns landete, sondern uns vielmehr in Homberg, Besse und auch Calden eine Konkurrenz heranwuchs. Die weitere Ent¬wicklung war eigentlich abzusehen und fand nach der Saison 1999/2000 ihren Ab¬schluss, als nach heftiger und leidenschaftlicher Diskussion aber letztlich doch na¬hezu einheitlich von der Tischtennisabteilung der Entschluss gefasst wurde, mit dem teilweise bezahlten Leistungssport im Bereich des Damentischtennis aufzuhören. Fortan sollte sich wieder mehr um die Basis gekümmert und alle vorhandenen Mittel in die neu zu gründende Jugendabteilung gesteckt werden. Für die erste Da¬menmannschaft hatte dies zur Folge, dass zunächst ein Abstieg in die Regionalliga erfolgte. Nachdem sich die Mannschaft dort einige Jahre hielt, folgte der Abstieg in die Oberliga, im Jahr dar¬auf der souveräne Wiederaufstieg in die Regionalliga und 2007 der etwas unglückliche Abstieg in die Oberliga, in der die erste Mann¬schaft dann lange Zeit spielte. Die 2. Mannschaft spielte weiterhin in der Hessenliga und die dritte Damenmannschaft in der Bezirksliga, sodass wir im Damenbereich nach wie vor recht gut aufgestellt waren. Hervorzuheben aus dem Damenbereich ist neben all den anderen sicher - auch wenn sie es wohl nicht gerne liest - Margret Söthe. Sie wech¬selte zusammen mit Lisa Ebhardt, die selbstverständlich jetzt auch noch in der zweiten Mann¬schaft spielt, im Sommer 1978 aus Westfalen zum damaligen KSV Hessen Kassel und spielte seit dieser Zeit fast alle Spielzeiten, ob in der Bundesliga, der zweiten Bundesliga, der Regionalliga oder in der Oberliga, ob beim KSV, dem TTC oder wieder beim KSV seit mehr als 30 Jahren erfolgreich in der ersten Mannschaft; ein recht seltenes Bei¬spiel an Vereinstreue und konstant guter Leitung auf höchstem Niveau!
Weitere Veränderungen hat es seit 2000 innerhalb der Abteilung gegeben. So wechselten mit Wirkung vom 01.07.2000 die beiden oberen Herrenmannschaften des PSV Phönix Kassel, der seine TT-Abteilung infolge erheblicher finanzieller For¬derungen der Telekom an den Verein bei weiterer Nutzung der jahrzehntelang verfügbaren Hallenkapazitäten aufgeben musste, zu uns. Beide Mannschaften hatten sich in ei¬nem Abwägungsprozess für den KSV Auedamm entschieden und brachten ihre Plätze in den Spielklassen mit. Da zur gleichen Zeit die Sporthalle der Jakob-Grimm-Schule renoviert wurde, wurde die Durchführung des Spielbetriebes zu einer organi¬satorischen Herausforderung, die aber gemeistert wurde. Die Integration eines solch großen Zuwachses an neuen Spielern war nicht ganz einfach, ist aber bei gegensei¬tigem Bemühen gut gemeistert worden, was sich schon darin zeigt, dass mit Jürgen Greszik der jetzige Abteilungsleiter und seinem Stellvertreter Ekkie Krug zwei der derzeit Hauptverantwortlichen für die Tischtennisabteilung aus den Reihen der ehemaligen Phönix - Spieler stammt.
Durch den Zugewinn gelang es der 1. Herrenmannschaft, nach erfolgreichem Auf¬stieg in die Bezirksliga direkt erneut in die Bezirksoberliga aufzusteigen. Dort war es allerdings schwer, weiter erfolgreich zu spielen. Die 2. Mannschaft spielte ebenfalls erfolg¬reich in der Bezirksklasse mit, die übrigen Mannschaften in den Spielklassen der Kreisebene.
Nach zwei Jahren in der die Bezirksoberliga verlor die erste Herrenmannschaft lei¬der die ersten drei Spieler, so dass ein freiwilliger Rückzug aus der Klasse erfolgt. Der Verlust an guten Spielern konnte von dem Rest trotz allen Bemühens nicht aufge¬fangen werden, so dass in der folgenden Saison auch die Bezirksliga für die 1. Her¬renmannschaft nicht zu halten war. Aus diesen Erfahrungen, den Erfahrungen im Damenbereich und der Erkenntnis, dass die Mannschaften mehr und mehr überalterten entwickelte sich die Erkenntnis, dass die Abteilung weiter ver¬stärkt in den Aufbau der Nach¬wuchsabteilung investieren und sich dort engagieren muss, da ansonsten mittelfristig keine Weiterentwicklung mehr möglich erschien.
Gesagt, getan: Durch das hervor zu hebende Engagement einiger Mitglieder der Abteilung und der abteilungsweiten Bereitschaft, durch Spenden neben dem Abtei¬lungsetat des Hauptvereins einen Bei¬trag zur Finanzierung der entstehenden Kosten zu leisten, wurde seitdem die Jugend- und Schülerabteilung verstärkt gefördert. Seit dieser Zeit hat sich die Jugendabteilung der TT-Abteilung nach anfänglichen Start¬schwierigkeiten sich in der Szene etabliert.
Der Wert der Jugendarbeit wird auch aus heutige Sicht schnell plakativ daran deutlich, dass neben Samet Ercan dem aktuellen Spitzen¬spieler der 1. Herrenmannschaft und mit Marco und Maik Merle auch die Nummer 2 und 5 der derzeitigen ersten Mann¬schaft aus der eigenen Jugend stammen.
Der Ruf der Jugendabteilung, aber auch der Abteilung insgesamt entwickelte sich mehr und mehr positiv. Wir hatten und haben eine ganze Reihe von Spielern unterschiedlichster Nationalität bei uns. Dies hat zur Folge, dass die Kinder den Umgang mit anderen Kindern auch außerhalb des eigenen Kulturkreises lernen. Diese multikulturelle Mischung stellt einen ganz eigenen Wert dar, der ge¬pflegt wurde und wird. Auch zeigte sich, dass Jugendarbeit gerade im Stadtbe¬reich immer wieder Kinder zu uns führt, die mit größeren sozialen Problemen zu le¬ben haben. Auch in diesen sozialen Bereichen zeigt die Arbeit bis jetzt unabhängig vom sportlichen Erfolg ihre Früchte und bestätigt sehr schön, was Vereinsarbeit zu leisten im Stande ist. Hierfür waren allerdings jährlich Spenden in Höhe von mehre¬ren tausend Euro und viel persönlicher und ehrenamtlicher Einsatz nötig. Den Spendern und Helfern sei an dieser Stelle ausdrücklich der Dank ausgesprochen.
Die Entwicklung im Herrenbereich führte dazu, dass in der Saison 2007/2008 - dem 20-jährigen Jubiläum des KSV Auedamm - wir mit 5 Herrenmannschaften und mithin über 30 Spielern von der Be¬zirksklasse bis zur 3.Kreisklasse am Spielbetrieb teilnahmen.
Mit den beiden Jugend- und den zwei Schülermannschaften sowie den drei Da¬menmannschaften hatten wir in der Saison 2007/2008 12 aktive Mannschaften. Dies machte uns zu eine der größten Tischtennisabteilungen im Bezirk Kassel und zeigte, dass der im Jahr 2000 eingeschlagene Weg als richtig erwies.